Optiker:innen hatten während der Corona-Lockdowns das Glück, dass sie als systemrelevante Infrastruktur gelten und somit nicht von Schließungen betroffen waren. Nichtsdestotrotz ist ein professioneller Online-Auftritt heutzutage auch für diese Branche eine wichtige Visitenkarte. Julia Berger war auf der Suche nach einer zentralen Lösung, über die sie ihren Handelspartner:innen digitale Kampagnen zur Verfügung stellen und diese beim Abverkauf unterstützen kann. socialPALS bot die passende Lösung!
Julia Berger
Senior Marketing Manager | CHARMANT Europe
Julia, erzähl uns doch kurz etwas über dich und deine Aufgabe bei CHARMANT!
Ich bin Senior Marketingmanagerin und als solche für das Marketing in einer Vielzahl von europäischen Märkten zuständig, darunter der DACH-Markt, Skandinavien, UK, die Niederlande und Belgien. Unter anderem entwickeln wir im Team Kampagnen, die wir über unseren Außendienst unseren Optiker-Handelspartner:innen anbieten.
Ihr nutzt socialPALS, um eure Handelspartner kontinuierlich mit hochwertigem Kampagnen-Content zu beliefern. Warum habt ihr euch dazu entschlossen, diese Form des automatisierten Retail-Marketings dauerhaft in euer Kommunikationskonzept zu integrieren? Worin siehst du die Vorteile einer zentral gesteuerten Plattform?
Unsere Branche ist in Bezug auf die Digitalisierung noch nicht so weit fortgeschritten. Aus diesem Grund möchten wir unsere Handelspartner:innen u.a. auch im Onlinemarketing unterstützen, da diese natürlich keine Expert:innen in diesem Bereich sind. Mit automatisierten Lösungen wie socialPALS ist es uns möglich, professionellen Content und Anzeigen zur Verfügung zu stellen, ohne dass auf Seite der Optiker:innen ein großer Arbeitsaufwand entsteht oder Know-how vonnöten wäre.
Welche Herausforderungen siehst du derzeit in der Branche – sowohl für CHARMANT als Marke, als auch für eure Handelspartner? Konntet ihr diese mithilfe von socialPALS lösen?
Wie bereits gesagt ist unsere Branche noch nicht so sehr digitalisiert wie beispielsweise die Mode-Branche. Auch einige unserer Handelspartner:innen müssen erst noch vom Nutzen des digitalen Marketings überzeugt werden. Für uns als Unternehmen besteht die Herausforderung zum einen darin, unsere Handelspartner:innen für das Onlinemarketing zu begeistern. Zum anderen benötigen wir eine zentrale Lösung, über die wir unsere Kampagnen zur Verfügung stellen und auf die Handelspartner:innen zugreifen können. Eine Einzelbetreuung wäre ansonsten vom Arbeitsaufwand für uns nicht realisierbar und auch nicht effizient. Hier bietet socialPALS eine passende Lösung.
Wie hoch war der interne Aufwand im Marketing, um die Plattform zu implementieren?
Der Aufwand bei uns intern war nicht besonders groß. Es hat etwas gedauert, bis wir uns einen Überblick über alle Funktionen gemacht hatten, aber auch das hält sich noch im Rahmen.
Wie schwierig ist es, eure Handelspartner zum Mitmachen zu motivieren? Wird der Baustein „Online-Marketing“ als Einbindung in das Vertriebskonzept angenommen?
Es ist tatsächlich Überzeugungsarbeit notwendig, da unsere Handelspartner:innen mit diesem Thema noch nicht viele Berührungspunkte haben und auch erst für den Sinn von Onlinemarketing sensibilisiert werden müssen. Wenn ich während des Kampagnenzeitraums beispielsweise keine höhere Besucherfrequenz im Laden habe, dann heißt das nicht, dass die Kampagne nicht wirkt. Es muss verstanden werden, dass die Steigerung des Bekanntheitsgrades, also die Awareness, aber auch ein professioneller Online-Auftritt mittlerweile für jeden Einzelhändler absolut notwendig sind. Hier liegt auch ein großes Potenzial, sich von großen Ketten gegenüber den Verbraucher:innen positiv abzuheben.
Wir haben socialPALS in unser Vertriebskonzept integriert und ein Angebot für unsere Handelspartner:innen geschnürt. Das ist auch notwendig, da es sich ja um eine nicht unerhebliche Investition von unserer Seite aus handelt.
Die Teilnahme an einer socialPALS Kampagne und somit die Ausspielung des schlüsselfertigen Content-Kalenders bestätigt jeder Handelspartner nach einmaliger Registrierung per 1-Click. Gab es auch Händler, die sich näher mit der Plattform beschäftigt und z.B. (zusätzliche) Postings oder Werbebudget selbst eingeplant haben?
Tatsächlich beschäftigen sich mehr Handelspartner:innen aktiv mit dem Content-Kalender, als wir vermutet hätten. Hauptsächlich wird das Timing von Postings verändert, einzelne Bestandteile unseres Content-Kalenders entfernt und auch das Anzeigen-Budget umgeplant. Soweit ich weiß, hat kein:e Teilnehmer:in zusätzliches Werbebudget gebucht.
Waren die bisherigen Kampagnen erfolgreich? Konntet ihr hilfreiche Learnings daraus ziehen – zum Beispiel welche Kanäle/Formate sich am besten für die beworbenen Produkte eignen?
Wir hatten eine erfolgreiche Kampagne mit Esprit im Frühjahr/Sommer. Die Kampagnen, die wir im Herbst/Winter umgesetzt haben, konnten mit den Zahlen allerdings nicht mithalten. Wir müssen jetzt mal schauen, an was das liegt. Muss der Außendienst nochmal geschult werden, damit der Nutzen besser erklärt wird? Hat die Pandemie einen Einfluss? Das sind die Themen, die wir analysieren müssen. Allgemein lässt sich für mich feststellen, dass unsere Kund:innen die Google-Display-Ads im Vergleich zu den Social-Media-Aktivitäten bevorzugen.
Hat die „Corona-Krise“ die Branche (nachhaltig) beeinflusst, z. B. weil das Anprobieren von Brillen im Laden vor Ort zeitweise nur eingeschränkt möglich war? Haben sich dadurch auch die Anforderungen an das lokale Marketing verändert?
Aus meiner Sicht sollte die Corona-Krise jedem Einzelhandelsunternehmen aufgezeigt haben, dass eine professionelle digitale Präsenz kein Nice-to-have, sondern ein Must-have ist. Die Optiker:innen hatten zumindest das Glück, dass sie als systemrelevante Infrastruktur gelten und somit nicht von Schließungen betroffen waren. Man hat sich schnell auf die neuen Bedingungen eingestellt und Hygienekonzepte entwickelt, die den Brillenverkauf ermöglicht haben. Beispielsweise wurde vielerorts auf ein Termingeschäft umgestiegen. In den meisten Läden ist es aber trotzdem unumgänglich, die Brille auf die Nase zu setzen. Das kann ich auch verstehen, da eine Brille ja quasi eine Maßanfertigung und nicht mit einem T-Shirt vergleichbar ist.
Wie siehst du die Zukunft des stationären Einzelhandels im Kontext der Marktmacht der großen Online-Player? Hat der „Optiker um die Ecke“ noch eine Chance, wenn er rechtzeitig z. B. in effektive, digitale Maßnahmen investiert?
Der Online-Handel macht in unserer Branche noch einen relativ kleinen Anteil aus. Um beim Beispiel des T-Shirts zu bleiben: Wenn ich meine Kleidergröße kenne, habe ich eine relativ gute Chance, dass mir ein T-Shirt, das ich online bestelle, passt. Ein Gesicht ist viel individueller – entsprechend schwieriger ist es, sich eine Brille online auszusuchen. Es gibt natürlich Lösungen zur digitalen Anprobe, die auch wir nutzen, aber diese sind aus meiner Sicht noch nicht ganz ausgereift.
Der Aufwand für einen Online-Kauf ist also ungleich höher. Da kann man genauso gut zu seinem Optiker um die Ecke gehen und von der persönlichen Beratung profitieren. Dennoch sollten sich die stationären Optiker:innen nicht auf diesem Umstand ausruhen. Die Technik entwickelt sich weiter und der digitale Auftritt ist gleichzeitig eine Visitenkarte. Ein großer Teil der Konsument:innen informiert sich online, bevor er stationär einkaufen geht. Ein professioneller Online-Auftritt ist also absolut wichtig.
Wie war deine persönliche Erfahrung mit socialPALS? Hast du noch Anregungen/Kritik?
Das Team von socialPALS ist sehr nett und immer hilfsbereit, man findet für jedes Problem eine Lösung.